Philippe Yanogo, der Agrarökonom, der in Saponé viele unserer Projekte betreut, war von der Caritas International zu einer Tagung nach Paris eingeladen worden. Wir nutzten diese Chance und baten ihn, von dort mit dem TGV zu uns zu kommen. So konnten wir mit ihm persönlich das neue Schulgartenprojekt, die Ausbildung von Gärtnern und die Brunnenproblematik besprechen.
Natürlich erfüllten wir ihm auch den Wunsch, in Deutschland möglichst viele verschiedene Agrarprojekte zu besuchen.
Zunächst stand ein Besuch bei Erdbeer-Koffler in Durmersheim auf dem Programm. Hier erhielt er einen Einblick in die Pflanzenzucht, die Haltbarmachung der empfindlichen Frucht und die Tröpfchenbewässerung. Besonders faszinierte ihn die Methode zur Beschattung der Pflanzen, um Verdunstung zu reduzieren und die Sonnenintensität zu minimieren, und er plant nun, diese Methode in Burkina Faso auszuprobieren.
Beim Besuch des Schulgartens der Schwarzwaldschule in Forchheim gewann er einen Einblick in die Gartenarbeit mit Grundschulkindern bei uns, wo es auch um das Kennenlernen verschiedener Gemüsepflanzen und um die Pflege der Gärten geht.
Seit langer Zeit unterstützt die Europäische Brunnengesellschaft regelmäßig unseren Förderkreis. So traf es sich gut, dass deren Jahresversammlung, zu der wir eingeladen waren, um unsere Projekte vorzustellen, im Beisein von Philippe Yanogo stattfinden konnte. Dieser konnte viele Fragen zu den Brunnen beantworten und vor allem deutlich machen, dass jeder finanzielle Beitrag der Gesellschaft auch entsprechend umgesetzt wird.
Beim Besuch des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg Außenstelle Forchheim/Silberstreifen wurden Philippe Yanogo verschiedene Versuchsreihen vorgestellt, klimaresistente Pflanzen im ökologischen Landbau zu etablieren, bspw. Sorgo (Hirse), Soja, verschiedene Sorten Kichererbsen u.a.. In Bezug auf den Klimawandel meinte die uns durch das Gelände führende Frau Dr. Schraml: „Wir können hier viel aus den Erfahrungen lernen, die bereits in afrikanischen Ländern gemacht wurden.“ Die beiden möchten deshalb auch in Kontakt bleiben.
Auch der Besuch im St. Augustinusheim Ettlingen war für unseren afrikanischen Gast sehr interessant. Hier werden sozial und milieubedingt benachteilige Jugendliche in verschiedenen Berufen ausgebildet, wie Klaus Schwarz, der Leiter der beruflichen Bildung, beim gemeinsamen Mittagessen erläuterte. Philippe Yanogo bekam anschließend eine engagierte Führung durch die Gärtnerei von einem somalischen Jugendlichen, der eine Gärtnerausbildung im Fachbereich für Blumen- und Zierpflanzen macht.
Der Förderkreis bedankt sich auch im Namen von Philippe Yanogo ganz herzlich bei allen, die uns so bereitwillig in ihren Arbeitsstätten aufgenommen und äußerst interessante Aspekte ihrer Tätigkeiten vermittelt haben. Unser afrikanischer Gast konnte so viele Ideen mit nach Hause nehmen, die er vielleicht auch in unsere Projekte einfließen lassen kann.